IMD Labor Frankfurt

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ehem. Labor Dr. Zuchhold

Nahrungsmittelallergie und Histaminintoleranz

Eine aktuelle Studie zur Prävalenz der Nahrungsmittelallergie in Deutschland zeigt eine Häufigkeit von 4,2 % bei Kindern und 3,7 % bei Erwachsenen.

Eine Nahrungsmittelallergie kann die Lebensqualität stark einschränken und sollte daher abgeklärt werden.

Die häufigsten Auslöser einer Nahrungsmittelallergie sind bei Kindern und Jugendlichen Kuhmilch, Milch- und Hühnereiweiß, Soja, Weizen, Erdnuss und Baumnüsse Kuhmilch, Hühnerei, Nüsse und Fisch; bei Erwachsenen pollenassoziierte Nahrungsmittelallergene (z. B. Apfel, Nüsse, Soja, Sellerie, Karotte, Paprika, Gewürze), weiteres Gemüse wie Sellerie und Möhren sowie Weizen, Fisch, Krusten- und Schalentiere, aber auch Nüsse, Erdnuss und Ölsaaten (z. B. Sesam), Hühnerei sowie latexassoziierte Nahrungsmittelallergene (z. B. Banane, Avocado, Kiwi, Feige) und (Säugetier-)Fleisch.

Differenzialdiagnostisch sollten bei V. a. Nahrungsmittelallergie vor allem Infektionen, chronisch entzündliche Erkrankungen, Kohlenhydratmalabsorptionen oder funktionelle bzw. somatoforme Störungen in Betracht gezogen werden.

Natürliche Aromastoffe, histaminhaltige Nahrungsmittel und Glutamat sind vereinzelt als Auslöser nicht allergischer Nahrungsmittelunverträglichkeitsreaktionen beschrieben worden.

Histaminintoleranz

Unter einer Histaminintoleranz versteht man die Unverträglichkeit von Histamin, welches entweder mit der Nahrung aufgenommen oder endogen freigesetzt wird.

Zur Symptomatik zählen u.a. Hautrötungen, Schwellungen, Urtikaria (Nesselsucht), Juckreiz , Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Fließschnupfen oder verstopfte Nase , Herzklopfen und Magen-Darmbeschwerden u.a. mit Durchfallsymptomatik.

Eine weitere Ursache für eine entsprechende Symptomatik ist die unzureichende Aktivität der Diaminoxidase (DAO; histaminabbauendes Enzym) bzw. ein Missverhältnis zwischen der aufgenommenen Histaminkonzentration und DAO-Aktivität. Der gleichzeitige Konsum von histaminhaltigen Nahrungsmitteln wie Käse, Sauerkraut und Salami mit Alkohol begünstigt das Auftreten von Symptomen, da Alkohol die Durchlässigkeit der Darmwand für Histamin und in der Folge die Histamin-Konzentration im Blut erhöht.

Wesentliche Nahrungsmittel, die körpereigenes Histamin freisetzen sind u.a. Kakao, Zitrusfrüchte, Nüsse, Erdbeeren, Himbeeren, Bananen, Ananas, Kiwis und Hülsenfrüchte.

Bei der Histaminintoleranz sind jedoch im Gegensatz zu einer „echten“ Allergie keine erhöhten Antikörper im Blut zu finden.

Neben der DAO- Bestimmung kann es sinnvoll sein Kupfer, Vitamin B6 und Vitamin C zu bestimmen, da dies essentielle Kofaktoren für die DAO-Aktivität darstellen.

 

Allergieschein zur Labordiagnostik (PDF)

 

Quelle: S2k-Leitlinie zum Management IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergien 2018